Leichtbauhalle oder Stahlhalle: Welcher Hallentyp ist der richtige?

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Welcher Hallentyp ist der richtige?
UnterschiedeVor- und NachteileEigenschaftenZeit & MontageNachhaltigkeitPreise & KostenAnwendungsfälleFazit

Sowohl Leichtbauhallen als auch Stahlhallen bieten ideale Logistiklösungen. Beide Materialien, Aluminium und Stahl, erfüllen die Anforderungen moderner Industriehallen. In ihren Eigenschaften unterscheiden sie sich jedoch gravierend. Wir beleuchten die Vor- und Nachteile dieser Lagerwunder für Sie deshalb genauer.

Was ist der Unterschied zwischen Leichtbauhallen und Stahlhallen?

Leichtbauhallen werden auch als System- oder Zelthallen bezeichnet. Sie verfügen über eine modulare Bauweise, die sie im Einsatz sehr flexibel machen. Die Konstruktion besteht aus Leichtmetall (Aluminiumrahmen) und wird je nach Ausführung mit Stahlteilen ergänzt. Im Gegensatz zur Massivbauweise kommt bei der Leichtbauweise viel weniger Gewicht zusammen.

Bei besonderen Anforderungen oder für spezielle Ausstattungen kommen Stahlhallen zum Einsatz. So ermöglichen sie beispielsweise außergewöhnliche, freitragende Spannweiten. Stahlhallen bieten für Handel, Industrie und Gewerbe genau dann ideale Raumlösungen, wenn Aluminium an seine Grenzen stößt.

Übersicht: Vor- und Nachteile von Leichtbauhallen und Stahlhallen

Leichtbauhalle

Stahlhalle

Baustoff

Aluminiumrahmen

Stahlkonstruktion

Bauart

Systembauweise in Form eines modulares Baukastensystems, auch als fester Bau möglich

Systembauweise, häufig Individualstatik erforderlich

Lieferzeit

wenige Wochen

mehrere Monate

Montagezeit

je nach Größe und Ausstattung oft innerhalb einer Woche

4 Wochen

Fundament

bei “Fliegendem Bau” nicht erforderlich

erforderlich

Erweiterbarkeit

ja

ja

Demontage

leicht möglich

schwer und zeitintensiv

Wiederverwendbarkeit

ja

ja

Lebensdauer / Standzeit

mehrere Jahrzehnte

bis zu 50 Jahre

Recycling

ja, zu 95% möglich

ja, zu 100% möglich

Baugenehmigung

unter 75m² ist bei temporärem Einsatz als “Fliegender Bau” bis maximal 3 Monate keine Baugenehmigung erforderlich – die Regelung dazu ist in der jeweiligen Landesbauordnung zu finden

erforderlich

Material & Eigenschaften

Stahl verfügt über eine sehr hohe Tragfähigkeit, dadurch können große Spannweiten und schmale Hallenkonstruktionen ohne störende Stützen realisiert werden. Zudem ist das Material einfach zu verbauen und sehr robust.

Für die Leichtbauweise werden meist Aluminiumrahmen verwendet. Das bringt den Vorteil, dass keine Erdarbeiten zur Vergrößerung der Tragfähigkeit erforderlich sind. Gleichzeitig ist ein Aluminiumrahmen so stabil, dass Bauvorschriften und statische Sicherheitsstandards weltweit erfüllt werden. Für Leichtbauhallen werden in der Zwischenzeit auch sehr oft feste Dacheindeckungen und Seitenverkleidungen in isolierter oder nicht isolierter Form verwendet, PVC-Beplanung nur noch in wenigen Fällen.

Stahl ist etwas schwerer als Aluminium und korrosionsanfällig. Durch den passenden Korrosionsschutz ist auch das kein Problem. Dafür gibt es unterschiedliche Methoden, wie die Feuerverzinkung oder eine Beschichtung. Durch die Feuerverzinkung wird auch die Feuerwiderstandsdauer von Stahl verbessert. Aluminium entwickelt an der Luft einen hohen Eigenschutz gegen Korrosion. Zudem ist Aluminium ein Baustoff, der nicht brennbar ist, allerdings ist der Schmelzpunkt des Materials niedriger. Je nach Einsatz der Halle, beispielsweise in der chemischen Industrie oder in Fertigungsbereichen mit verbauten Sprinkleranlagen, kann die Verwendung von Stahl die bessere Wahl sein.

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Zeit & Montage

Ein sehr großer Unterschied zwischen Leichtbauhallen und Stahlhallen findet sich in der Liefer- und Montagezeit. Eine Leichtbauhalle ist aufgrund des flexiblen Baukastensystems rasch lieferbar, die Lieferzeit beträgt nur wenige Wochen. Auch Stahlhallen werden in Systembauweise errichtet. Für die Konstruktion müssen jedoch immer die örtlichen Gegebenheiten am Aufbauort in den statischen Berechnungen berücksichtigt werden. Stahlhallen, jedoch auch Leichtbauhallen als fester Bau, sind deshalb in vielen Fällen Individualbauwerke. Die Lieferzeit für Stahlhallen beträgt mehrere Monate.

Leichtbauhallen montiert als “Fliegender Bau” benötigen nicht zwingend ein Fundament, wenn es sich um einen “Fliegenden Bau” nach DIN EN 13782 handelt. Der Aluminiumrahmen kann in den meisten Fällen direkt auf dem Untergrund aufgebaut werden. Gut eignen sich dafür Schotter, Asphalt oder Pflastersteine. Für die Errichtung einer Stahlhalle ist immer ein Fundament erforderlich.

Auch in der Montagezeit punktet eine Leichtbauhalle mit einem schnellen und einfachen Aufbau. Oft ist eine Leichtbauhalle bereits in wenigen Tagen montiert. Der Aufbau einer Stahlhalle dauert circa vier Wochen.

Ob eine Baugenehmigung erforderlich ist, hängt bei Leichtbauhallen von der Dauer des Einsatzes ab. Für einen temporären Einsatz können Leichtbauhallen bis maximal drei Monate montiert werden. In diesem Fall handelt es sich um sogenannte „fliegende Bauten“, die beim Bauamt angezeigt werden müssen, jedoch keine Baugenehmigung benötigen. Eine permanente Hallennutzung, ganz egal ob Leichtbauweise oder Stahlbau, erfordert immer eine Baugenehmigung mit einer Statik nach DIN EN 1991.

Nachhaltigkeit & Wiederverwendbarkeit

Stahlbauten eignen sich für einen dauerhaften Einsatz, sie verfügen somit über eine lange Lebensdauer. Am Ende des Lebenszyklus einer Stahlhalle kann der Baustoff problemlos und ohne Qualitätsverlust wiederverwertet werden. Stahl ist also zu 100 Prozent recycelbar. Gleiches gilt für das Leichtmetall Aluminium. Genau wie Stahl, verfügt es über eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten, bevor der überwiegende Anteil wiederverwertet werden kann. Aus diesen Gründen überzeugen beide Metalle in puncto Nachhaltigkeit.

Stahl ist sehr robust und schwer. Das bringt viele Vorteile, für die Demontage jedoch so manche Nachteile. Ein Abbau und ein neuerlicher Aufbau von Stahlhallen ist sehr zeitintensiv, nicht zuletzt auch, da sie nicht nur durch Schraub-, sondern auch durch Schweißverbindungen gefügt werden.

Die einfache Montage von Leichtbauhallen ermöglicht einen ebenso leichten Abbau wie auch Aufbau an einem anderen Standort. Leichtbauhallen können deshalb einfach wiederverwendet werden, und das ohne die Qualität der Materialien zu mindern.

Preise & Kosten

Einen großen Faktor bei der Entscheidung für eine Leichtbauhalle oder Stahlhalle spielen selbstverständlich die Anschaffungskosten. Hier liegen Leichtbauhallen klar im Vorteil. Dabei sind es nicht nur die verwendeten Materialien, die zum großen Preisunterschied führen, sondern die leichte Montage und das bei “Fliegendem Bau” nicht benötigte Fundament. Da Leichtbauhallen zudem ganz ohne Beschädigung auf- und abgebaut werden können, gibt es auch die Möglichkeit, sie zu mieten.

Eine Stahlhalle kommt ohne ein Fundament nicht aus, üblicherweise wird dafür eine Betonplatte gefertigt. Doch auch die Transport- und Montagekosten sind bei Stahlhallen wesentlich höher als beim Leichtmetall Aluminium.

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Anwendungsfälle

Stahl- und Leichtbauhallen gibt es in nicht isolierter und in isolierter Ausführung, auch ein Heizsystem kann eingeplant werden. Dadurch ist das Einsatzgebiet von Leichtbauhallen und Stahlhallen sehr groß und geht über die klassische Nutzung als perfekte Logistiklösung für Lager und Depot weit hinaus.

Leichtbauhallen können dank ihres flexiblen und modularen Systems rasch erweitert und umgebaut werden. Zudem eignen sie sich für eine dauerhafte und eine zeitlich begrenzte Nutzung. Leichtbauhallen sind damit die ideale Lösung für den Raumbedarf auf Zeit, beispielsweise als temporäre Überdachung. Die Konstruktion ist jedoch ebenso auf eine dauerhafte Nutzung von mehreren Jahrzehnten ausgelegt und für den Einsatz als Industriehalle geeignet.

Stahlhallen sind sehr robuste Konstrukte, die ein Fundament erforderlich machen. Zwar sind Änderung der Hallengröße möglich, jedoch etwas komplizierter und schwerer zu realisieren als bei Leichtbauhallen.

Zum Einsatz kommen Leichtbauhallen und Stahlhallen beispielsweise als:

Leichtbauhallen und Stahlhallen im Vergleich: Das Fazit

Die schnelle Verfügbarkeit, die rasche Montage und das sehr flexible und modulare System machen Leichtbauhallen zur perfekten Lösung für kurzfristige Raumengpässe. Auch Erweiterungen sind jederzeit möglich. Wer eine Industriehalle für einen begrenzten Zeitraum braucht, ist mit Leichtbauhallen bestens bedient. Auch ein Abbau und neuerlicher Aufbau an einem anderen Ort ist für eine Leichtbauhalle kein Problem. In diesem Fall bieten sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Doch auch für den dauerhaften Einsatz sind Leichtbauhallen eine kostengünstigere Alternative. In diesem Fall wird dann auch eine Statik nach festem Bau und damit ebenso ein Fundament gefordert.

Stahl ist der Allrounder im Hallenbau: Ob sehr schlanke Konstruktionen oder große Spannweiten – die Tragfähigkeit von Stahl ist unschlagbar. Mit eingezogenen Zwischendecken und -wänden kann problemlos zusätzlicher Raum für die Integration von Büros oder Sozial- und Umkleideräumen geschaffen werden. Gegenüber Massivbau punktet auch Stahl mit einem geringen Materialeinsatz und einem schnellen Aufbau von wenigen Monaten.

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